Wesseling – Geht es nach dem Willen der Wesselinger Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, wird der 53-jährige Polizeidirektor Ralph Manzke Nachfolger von Erwin Esser im Amt des Bürgermeisters. Auf der Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins wurde Manzke mit überwältigender Mehrheit (95 %) zum Kandidaten für die Wahl des Bürgermeisters der Stadt Wesseling am 30. Oktober nominiert.
Diese war erforderlich geworden, nachdem Erwin Esser, der über die Parteigrenzen hinweg und in der Bevölkerung großes Ansehen genießt, aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Amt ausscheiden musste. Eine Tragödie, auch für die Partei. „Da möchte ich fast schon von einem Glücksfall sprechen, dass wir mit Ralph Manzke so einen fähigen und noch dazu sympathischen Nachfolger aus dem Hut gezaubert haben“, formuliert es SPD-Ortsvereinsvorsitzender Oliver Koch begeistert.
Als Leiter der Polizeidirektion Gefahrenabwehr-Einsatz ist Manzke zuständig für die Sicherheit der Menschen im gesamten Rhein-Erft-Kreis. Auch aufgrund seiner Führungserfahrung in hoher Verantwortung bringe Manzke die besten Voraussetzungen für das Amt mit, stellt Koch fest. „Daher mein Respekt, dass er zu diesem Schritt bereit ist!“
Ralph Manzke kommt, wie er selbst sagt, aus „einfachen Verhältnissen“. „Meine Eltern haben alles dafür getan, dass ich – anders als sie – das Abitur machen und studieren konnte.“ Dass es auch familiär in seiner Kindheit „nicht immer ganz leicht“ war, möchte er im Gespräch nur andeuten. Sein ausgeprägtes soziales Bewusstsein mag durchaus daher rühren. Die drei Kinder der Familie Manzke, zwei Jungs und ein Mädchen, sind inzwischen alle erwachsen, wohnen zum Teil aber noch mit im Elternhaus. Als Familienmensch für ihn kein großes Thema, aber Manzke hat auch den Blick auf das Ganze: „Das ist doch inzwischen alles so teuer geworden! Wie sollen sich vor allem junge Leute da eine Wohnung leisten können?“
Wie Esser geht es auch Manzke um eine beständige, durchdachte und vernünftige Weiterentwicklung der Stadt. Dabei treibt ihn zurzeit auch das Thema ÖPNV um (Öffentlicher Personennahverkehr): „So ein 9-Euro-Ticket wäre ja eine tolle Dauerlösung. Aber es kann doch nicht sein, dass man mehr als eine Stunde unterwegs ist, um z.B. zum Kino im Hürth-Park zu kommen!“ Das Wichtigste sei aber aktuell, „dass wir jetzt nicht auch noch unter das Haushaltssicherungskonzept fallen und als Kommune zahlungsfähig bleiben.“ Besondere Freude schien die Wahl Manzkes bei dem ausgeschiedenen Erwin Esser ausgelöst zu haben, beide kennen sich durch ihre zahlreichen beruflichen Kontakte und privat: „Ich wünsche mir, dass er das, was ich begonnen habe, weiterführt und natürlich, so kenne ich ihn, vieles darüber hinaus als Innovation neu entstehen lässt.“