Die letzte Ratssitzung 2020 mit Emotion, Entschlossenheit und Nachhaltigkeit

Auch in Zeiten der Corona-Pandemie werden die drängenden Themen der Zeit durch die SPD vorangetrieben und positiv begleitet.

„Der vorgelegte Brandschutzbedarfsplan entspricht der Zielsetzung, dass zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort der Stadt kurzfristig die richtige Hilfe geleistet werden kann. Das ist ein nachhaltiger Plan, dem wir gerne zugestimmt haben,“ freut sich Detlef Kornmüller über den mehrheitlichen Beschluss des Rates.

Die Sozialdemokrat*innen stimmten dem neuen fristgerecht eingereichten Brandschutzbedarfsplan gerne zu, in dem sie u.a. einige Hinweise „auf eine neue Feuerwache“ gefunden haben. Die SPD Fraktion freut sich ebenso über weitere Fördermöglichkeiten für die ehrenamtliche Feuerwehr, die verbesserte Vernetzung durch Wiedereinführung der Wochenenddienste sowie auch die monetäre Förderung der Ehrenamtler*innen durch mögliche finanzielle Entlastungen, z.B. bei der Nutzung von Sportstätten, Parkplätzen oder des ÖPNV. Die Fraktion dankte André Bach für die Präsentation des neuen Brandschutzbedarfsplans.

Eine moderne und zeitgemäße Feuerwache nach den neuesten technischen Standards komme sowohl den Feuerwehrfrauen und –männer zu gute als auch der Bevölkerung, die durch die verbesserte Situation in jeder Hinsicht profitieren werde. Hauptamtliche und ehrenamtliche Feuerwehrleute müssen während der Bereitschaft und im Einsatz bestmögliche Bedingungen vorfinden. Diese sind in der alten Feuerwache am Kronenweg in keiner Weise gegeben und werden den Menschen, die im Einsatz ihr Leben für unsere Bürger*innen riskieren, nicht gerecht. Der Neubau der Feuerwache sei im Übrigen bereits vom Rat beschlossen.

„Technik, Fuhrpark, Unterbringung, Übungsmöglichkeiten, An- und Abfahrt inklusive minimaler Belastung der Anwohner*innen ist unser erklärtes Ziel. Dafür steht dieser Brandschutzbedarfsplan, dem wir uneingeschränkt zustimmen“, so Oliver Koch, SPD-Ratsmitglied und stv. Leiter der Feuerwehr Wesseling.

 

„Dass wir die Infrastruktur durch die Rheinspange 553 – also die Verbindung von der A553 zur A59 – heute positiv begleiten, ändert nichts daran, dass wir mit Entschlossenheit die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger und das Schutzgut „Wohnen“ ebenso hoch halten wie die Entlastung der umliegenden Straßen,“ so Kornmüller zu dem emotionsgeladen diskutierten Thema. „Eine Südbrücke – durch und über Urfeld – kommt für uns nicht in Frage“, ergänzt Gabriele Knode-Stenzel, stv. Fraktionsvorsitzende der SPD und Urfelderin, entschlossen.

Durch den gemeinsamen Antrag aller Parteien und des fraktionslosen Mitglieds Sascha Jügel für Die Linke wurde der Konsens „Keine Brücke auf Wesselinger Stadtgebiet“ eindrücklich bestätigt. Schon lange sei klar, dass eine Rheinquerung in Höhe von Urfeld für die Bevölkerung nicht vermittelbar sei. Das machten auch die Proteste der vor dem Rheinforum zahlreich erschienenen (Urfelder) Bürger*innen deutlich. Die vorgelegten Bewertungskriterien werden unseren Anforderungen nicht gerecht. Auch weil durch die geänderte Planung die Verkehrsbelastung auf der A555 nicht unerheblich steigen würde und vor allen Dingen, weil der „Wegfall“ von 14 Wohnhäusern absolut inakzeptabel sei. „Wirtschaftlichkeit darf nicht der Maßstab sein“, so Kornmüller, Die Entscheidung über die Streckenführung der Brücke und deren Zubringer dürfe nicht zu Lasten der Menschen in der Stadt und insbesondere in Urfeld führen. Daher war auch der Antrag, den CDU, SPD und FDP gemeinsam einreichten, ein deutliches Zeichen. „Wir sagen nicht nur „Nein“ zur Rheinbrücke auf Urfelder Gebiet, sondern zeigen auch die Alternative auf, die noch dazu den ursprünglichen Planungsansatz als Verbindung der A553 zur A59 zu 100 % erfüllt“, so Kornmüller weiter.

Hier waren sich die – meisten – Parteien einig. Dass die Notwendigkeit einer Brücke überhaupt erneut von den Grünen, Linken und WIR in Frage gestellt wurde, überraschte nicht. Dennoch hat die Entlastung der derzeitigen Infrastruktur, insbesondere des Verkehrs aus der Eifel und um Köln herum eine gewisse Priorität, die mit den Bedürfnissen und der Lebensqualität der Menschen absolut in Einklang gebracht werden müsse, im Zweifel auch auf Kosten der Wirtschaftlichkeit. „Geld darf nicht über das Wohl und Wehe unserer Bürgerinnen und Bürger entscheiden!“, so Kornmüller.

 

„Sven Fischenich – Raum der Stille“

Dem Vortrag von André Bach, der das Projekt „Raum der Stille“ im Rat vorstellte, folgten die Ratsmitglieder und Gäste mit großer Aufmerksamkeit. In Anwesenheit der Eltern des verstorbenen Feuerwehrmannes Sven Fischenich erläuterte André Bach den Inhalt der Schenkung der Eheleute Fischenich an die Stadt. Die Mittel stammen aus dem Hilfsfond der Lufthansa, der nach dem Absturz des Fluges 4U9525 zur Unterstützung der Angehörigen aufgelegt wurde.

Die Eltern von Sven Fischenich wollen das Geld, das sie aus dem Hilfsfond erhalten haben, nicht für sich, sondern ganz im Sinne von Sven Fischenich für andere einsetzen. Die Idee, die sie gemeinsam mit Bürgermeister Erwin Esser und der Feuerwehr erarbeitet haben, ist ein „Raum der Stille“.

Ein Abrollcontainer – flexibel überall einsetzbar – ausgestattet mit hilfreichen Dingen wie Wechselkleidung, Küche, Spielecke für Kinder und vielem mehr wird zukünftig bei der Feuerwehr Wesseling stationiert sein. Ein Ort, an dem Opfer und Helfer*innen die Möglichkeit haben, sich zurück zu ziehen oder Ruhe zu finden. Eine Entlastung für alle Seiten, die auch eine Idee von Sven sein könnte. Er war mit Leib und Seele Feuerwehrmann und auf das Wohl der Menschen ausgerichtet. Immer bereit zu helfen! „Wir sind der Familie Fischenich sehr dankbar für dieses Geschenk an unsere Stadt und so wird der Name Sven Fischenich nicht vergessen!“, so Detlef Kornmüller und Erwin Esser.